MEERESMUSEUM

Ausstellungen: Vom Ursprung des Lebens zur heutigen Vielfalt im Meer

Ein medial inszenierter Sardinenschwarm umringt von originalgroßen Jägern wie Brydewal, Bronzehaien, Delfinen und Kaptölpeln veranschaulicht das „wilde“ Leben im Meer. Diese sich über drei Stockwerke erstreckende Eingangsinstallation erlaubt gleichzeitig einen Blick auf die Dimension der ehemaligen Kirchenhalle bis zur Gewölbedecke. Ein Modell des historischen Klosterkomplexes und Funde aus archäologischen Untersuchungen geben Einblicke in die Geschichte des Gebäudes und beleuchten den einmaligen Charakter des MEERESMUSEUMs im ehemaligen Dominikanerkloster.

Evolution
Die erste Ausstellung im MEERESMUSEUM zeigt unter dem Titel „Evolution“ die Entstehung des Lebens aus dem Meer. Auf eine digitale Reise durch die Erdzeitalter folgen Stammbäume verschiedener Tiergruppen. Neben Originalpräparaten und Fossilien veranschaulichen Exponate bestimmter Fische, insbesondere von Haien und Rochen, die Entwicklung über die Zeitalter. Das Modell der Lederschildkröte „Marlene“ lädt ein, Wissenswertes über Meeresreptilien, deren Anatomie und Lebensweise zu erfahren. Einblicke in die Vergangenheit liefert eine Station zum Mitmachen, die ähnlich einer Röntgenaufnahme, die Anatomie eines Fischsauriers, des Ichthyosaurus, durchleuchtet. Im Chor der Katharinenhalle treffen Gäste auf das altbekannte Finnwalskelett, das von Skeletten weiterer Meeressäuger, wie Eisbär, Seekuh, Seeotter und Robbe begleitet wird. Den Abschluss der ersten Ausstellung bildet ein originalgroßes Megalodon-Gebiss. Mit rund zwei Metern im Durchmesser lädt der Kiefer des ausgestorbenen Riesenhais als Fotopunkt ein, den Museumsbesuch in einem Bild festzuhalten.

Mensch & Meer
Das Meer ist schön, inspirierend und geheimnisvoll. Es wird befahren, genutzt und leider auch verschmutzt. In leicht wirkenden Vitrinenbändern präsentieren Exponate die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Meer. Ein Modell der „Towarisch“, heute wieder bekannt unter dem Namen „Gorch Fock I“, veranschaulicht, neben Modellen weiterer Schiffe und Tiefseetauchboote, womit das Meer von uns befahren wird. Die Nutzung geht häufig leider mit der Verschmutzung einher. Eine modern gestaltete interaktive Karte präsentiert Lösungen und Schutzmaßnahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Meer. Durch neue, bis zu 14 Meter lange Öffnungen in den Geschossebenen sind die verschiedenen Großmodelle auch von hier aus zu sehen: ein Weißer Hai schwebt zwischen den Etagen und ein Blick nach oben offenbart den riesigen Bauch eines originalgroßen Walhais.

Vielfalt
Wie vielfältig und artenreich die Lebensräume von der Antarktis bis in die Arktis sind, zeigen zahlreiche Präparate in den Vitrinen. Beginnend mit den für die Antarktis typischen Kaiserpinguinen veranschaulichen weitere Präparate die für sie jeweils typischen Lebensräume Subantarktis, offener Ozean, Kelpwald, Sargassosee, nördliche Breiten bis zur Arktis. Auch der altbekannte Helgoländer Vogelfelsen mit detailgetreuen Präparaten ist in den neuen Vitrinen zu sehen.

Fischerei
Wie kommt der Fisch auf den Teller? Beginnend mit einer nachgebildeten Fischtheke erfahren Gäste Wissenswertes über passive und aktive Fischerei. Welche Methoden werden für den Fischfang eingesetzt und wie kann eine nachhaltige Fischerei gestaltet werden? Einige besonders eindrückliche Netzmodelle aus der alten Ausstellung des MEERESMUSEUMs zur Darstellung der Fischfangmethoden wurden wieder in die neue Ausstellung integriert. 

Ab Herbst 2024: Tropische Aquarien

Der Neubau mit dem eindrucksvollen Großaquarium führt – voraussichtlich ab Oktober 2024 – in den modernisierten Aquarienkeller. Die Becken zeigen die Lebensräume von der Karibik über den Pazifik bis hin zum Indischen Ozean.
Entlang von 31 Aquarien unternehmen Gäste im MEERESMUSEUM zukünftig eine Reise durch die tropischen Meere. Dunkles Vulkangestein, farbenprächtige Korallenriffe, außergewöhnlich gemusterte Fische und vieles mehr prägen das Erscheinungsbild der Unterwasserwelt der Karibik, des Pazifiks und Indischen Ozeans. Die modernen Aquarien sind diesen Lebensräumen vom Salzgehalt und der Temperatur über die Dekoration bis hin zu den darin lebenden Tieren nachempfunden.

Karibik
Nach der Entdeckungstour durch die Ausstellungen beginnt in einem neu errichteten barrierefreien Gebäudeteil der Aquarienrundgang. Das mit 700 000 Litern Wasser größte Becken des MEERESMUSEUMs zeigt ein „Karibisches Riff“. Seine 80 Quadratmeter große geneigte Scheibe ist von drei Ebenen einsehbar und macht das Riff wie bei einem Tauchgang von der Wasseroberfläche bis zum Grund erlebbar. Die in diesem Lebenraum vom Aussterben stark bedrohten Korallenarten werden im Becken mittels künstlicher Nachbildungen veranschaulicht. Daneben zeigen kleinere Becken weitere karibische Lebensräume wie die Seegraswiese, die Sargassosee und Mangroven. Im historischen Kellergewölbe der Klosteranlage angekommen, setzt sich die Reise fort.

Pazifik
Der Weg durch den Pazifik führt kurz in kältere Gewässer vor der Küste Kaliforniens mit ihren mystischen Kelpwäldern. Hier leben bunte Anemonen, kalifornische Hornhaie und die für den Lebensraum typischen Kelp-Barsche. Die Wassertemperatur steigt anschließend wieder auf 25 Grad im großen Hawaii-Becken, dessen dunkle Dekoration an Vulkanfelsen erinnert. Im Kontrast dazu führt die Reise weiter in die helle Unterwasserwelt der Fidschi-Inseln. In einem 85 000-Liter Wasser fassenden Becken veranschaulichen weißer Sand und helles Gestein das bekannte Riff „The Great White Wall“.
Auf dem Weg in die Unterwasserwelt vor den Küsten Australiens und in den Indo-Pazifik können Gäste bunte Korallenriffe, giftige Rotfeuer- und Kugelfische sowie Langusten beobachten.

Indischer Ozean
Eine hohe Artenvielfalt prägt den Lebensraum des Indischen Ozeans: Bunte Korallen, außergewöhnliche Fische und große Reptilien erwarten Museumsgäste am Ende der Reise in die tropischen Meere. Ein geschwungenes Aquarium zeigt farbenprächtige Korallen aus eigener Nachzucht. Zudem treffen Museumsgäste auf alte Bekannte – die Meeresschildkröten. Seit vielen Jahren befinden sie sich in der Obhut des Museumsteams. So hat sich wertvolles Wissen über die Reptilien angesammelt. Es hilft beim internationalen Austausch, wie Meeresschildkröten in der Natur geschützt und in Aquarien gehalten werden können.